Bolongaropalast, Frankfurt – Höchst

(Ausschnitt
ohne Park, Pavillons, Wohn- und Wirtschaftsgebäude nach:H. Waag,
Der Bolongaro-Palast zu Höchst am Main, 1904)
Der auf dem Hochufer der Mündung der Nidda in den Main
gelegene große Barockpalast wurde 1772-74 von den ursprünglich vom Lago
Maggiore stammenden Brüdern Bolongaro errichtet. Nachdem sie lange vergeblich
versucht hatten in Frankfurt die Bürgerrechte zu erlangen, nahmen sie parallel
Verhandlungen mit dem Mainzer Kurfürsten Emmerich Josef auf. Sie bekamen das
Bürgerrecht und Steuerbefreiung für 20 Jahre.

(Sog. Emmerichplan der Höchster Neustadt im Entreé des Bolongaroplastes)
Nach dem günstigen Erwerb des
prominenten 12.000 m2 großen Grundstücks vom Kurfürst siedelten sie sich
in der gerade begonnenen barocken Höchster Stadterweiterung, der „Höchster
Neustadt“, als Kaufleute und Tabakfabrikanten an. Zu den zahlreichen
Begünstigungen, die die Familie Bolongaro zum Bau ihres Firmensitzes und
Palastes erfuhr, zählt auch die Bereitstellung von Baumaterial aus der Ruine
des Höchster Renaissanceschlosses.

Die dreiflügelige Anlage umschließt ein Parkgrundstück, das nach
Süden zur Niddamündung terrassiert ist. Zum Ufer hin stehen zwei großzügige
Gartenpavillons.
Die historischen Aussagen zu den Baukosten schwanken
zwischen einer und zwei Millionen Gulden. Die Größe der Anlage wird mit der
Anzahl der heute für die Stadtverwaltung genutzten Teile mit nahezu 350 Räume
deutlich. Hinzu kommen die Pavillons, die Räume des Palastes, die zu
Wohnzwecken in Seitenflügeln im Osten und Westen dienen, und ausgedehnte
Wirtschaftsgebäude westlich des Palastes.

(Sitzungssaal)
Seit 1908 dient der Palast der Stadt Höchst am Main als Rathaus,
nach der Eingemeindung als Sitz der Stadtbezirksverwaltung mit Sitzungssaal und
Dienstzimmer der Oberbürgermeisterin.

(Dienstzimmer OB)
Im Zuge der Sanierung und Neuordnung der Anlage wurde ein
fotografisches Raumbuch angefertigt, das Räume des Rathauses mit reicher,
ortsfester Barockausstattung und alle anderen beschreibt und sie fotografisch
auch in ihren Details dokumentiert. Angelegt in einer Datenbank ist ein
weiteres Verdichten und Fortschreiben des Raumbuches möglich.
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